Selbständig sein, ohne selbst und ständig zu arbeiten – So schaffst Du es

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Auch Du wirst den berühmten Spruch sicherlich kennen: „Selbständig bedeutet, selbst und ständig arbeiten“. Doch was ist dran an dieser Aussage? Ist es tatsächlich so und was kannst Du tun, um es nicht soweit kommen zu lassen? Das will ich Dir jetzt in diesem Artikel verraten.

Selbständigkeit und was sie bedeutet

Wer sich selbständig macht, möchte frei und unabhängig von einem Arbeitgeber sein. Nicht nur für Dein Leben, sondern auch für Deinen wirtschaftlichen Erfolg übernimmst Du selbst Verantwortung. Du legst für Dich fest, wie Du arbeitest. Du bestimmst Preise und Arbeitszeiten. Du legst fest, wann Du Urlaub machst.

Natürlich musst Du als Selbständiger vieles auch selbst machen – vor allem zu Beginn einer Selbständigkeit. Aber keineswegs ständig! Das Gute: Du kannst dir deine Arbeit immer selbst einteilen. Eben so, wie es für Dich und Dein Leben passt.

Zwar gehören gerade zu Beginn auch lange und harte Arbeitstage dazu, doch das wird nicht immer so sein. Früher oder später wirst du je nach finanzieller Situation bestimmte Dinge auslagern können. Und das ist auch notwendig, denn nur so kannst du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren.

Warum arbeiten viele Selbständige selbst und ständig? – Und was kannst du dagegen tun?

Es gibt recht vielfältige Gründe, weshalb Selbständige teils wirklich selbst und ständig arbeiten. Wir beleuchten diese etwas genauer und geben dir ein paar Tipps an die Hand, wie du damit besser umgehst. Um eben nicht selbst und ständig arbeiten zu müssen.

Grund 1: Eine falsche Einstellung zu Geld sowie der eigenen Leistung

Nicht selten ist die Aussage „Geld muss man sich hart verdienen“ auch unter Selbständigen präsent. Eine solche Einstellung ist für den Unternehmenserfolg allerdings falsch. Als Selbständiger musst du immer den Erfolg im Auge haben – und zwar einen positiven. Du darfst keine Verbindung zwischen Geld und harter Arbeit aufbauen, ansonsten machst du dich körperlich und auch psychisch fertig.

Damit einhergehend spielt auch die Einstellung zur eigenen Leistung eine wichtige Rolle. Anders als Angestellte solltest du dich auf das Wesentliche konzentrieren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass „viel zu tun“ nicht automatisch profitabel ist. So führt Arbeit, mit der du keinen Umsatz generierst, nicht zu einem positiven Erfolg. Auch volle Auftragsbücher sind nicht zwangsläufig ein Garant für Erfolg.

Grund 2: Die Preiskalkulation

Und damit kommen wir zu Punkt zwei. Denn die Preiskalkulation hängt unmittelbar mit dem Erfolg zusammen. Wie schon erwähnt, sind volle Auftragsbücher kein Garant für ein erfolgreiches Unternehmen. Ein niedriger Stundensatz oder günstige Wortpreise mögen zwar Kunden anlocken. Musst du dafür aber täglich zwölf Stunden schuften, wirst du tatsächlich selbst und ständig arbeiten – nur um deinen Lebensunterhalt zu decken. Kalkuliere also deine Preise so, dass du alle Kosten decken und noch gut davon leben kannst.

In diesem Zusammenhang spielen auch Projekte eine Rolle, die sich nicht lohnen. Mit vielen, aber schlecht bezahlten Projekten wirst du in einer Spirale aus Überforderung, Lustlosigkeit und letztlich Frustration landen. Nimm also nur ausgewählte und bestenfalls gut vergütete Projekte an.

Grund 3: Fehlendes Marketing

Marketing ist für Selbständige ein wichtiger Eckpfeiler zur Kundengewinnung. Dennoch haben viele Freelancer damit Probleme und halten sich an jedem angebotenen Auftrag fest. Die Folge: in Verhandlungen hast du schlechte Karten, wenn potenzielle Kunden spüren, dass du auf einen Auftrag angewiesen bist. Du wirst ausgenutzt. Zeige deinen Kunden deshalb, dass du nicht zwingend den Auftrag brauchst. Ihn aber spannend findest und deshalb gern bearbeitest. Dein Kunde wird merken, dass du in deine Arbeit vertrauen hast – und dich ganz anders behandeln.

Grund 4: Die Angst, es nicht allen recht machen zu können

Frau Meyer fragt an, ob du über Wochenende schnell einen Text schreiben kannst? Firma Petermann wünscht sich innerhalb von 24 Stunden ein neues Logo? Und du hast das Gefühl, allem gerecht werden zu wollen und kannst die Aufträge nicht ablehnen? Dann ist das der falsche Weg. Natürlich mag es ein Kompliment sein, wenn Kunden deine Arbeit schätzen.

Doch wichtiger ist auch dein Wohlergehen. Nur so kannst du langfristig zufriedenstellende Arbeit liefern. Du bist nicht nur dein eigener Chef. Du bist auch dein wichtigster Mitarbeiter. Und so musst du auch Selbstfürsorge für dich tragen. Mache Pausen und arbeite weder am Abend noch am Wochenende. Selbstausbeutung ist bei einer Selbständigkeit fehl am Platz. Ein wertschätzender Kunde weiß das auch.

Grund 5: Klare Grenzen und Konditionen gegenüber Kunden fehlen

Du bist als Selbständiger für die Erfolge und Misserfolge deines Unternehmens selbst verantwortlich. Du solltest dir deshalb darüber im Klaren sein, wie du arbeiten möchtest. Stelle dir deshalb folgende Fragen:

  1. Wie viele Stunden bin ich leistungsfähig und wie viele davon möchte ich meinen Kunden zur Verfügung stellen? Beachte dabei auch Arbeiten wie Marketing und Buchhaltung.
  2. Wann möchte ich für meine Kunden erreichbar sein? Und auf welchen Kommunikationswegen? Sei kein Sklave deines Telefons, der Kontakt via E-Mail oder Skype-Konferenz ist in der Regel ausreichend.
  3. Möchte ich kurzfristige Aufträge annehmen= Und zu welchen Bedingungen? Du darfst ruhig auch Eilzuschläge berechnen, in der Welt der Angestellten gibt es auch Sonn- oder Feiertagszuschläge.

Wichtig ist: achte deinen eigenen Grenzen. Teile deinen Kunden freundlich aber bestimmt mit, was möglich ist und was nicht. Nimmt dir ein Kunde eine Absage übel, ist dies ohnehin eine schlechte Basis für eine Zusammenarbeit.

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Lagere – wenn möglich – Aufgaben aus und nimm dir Auszeiten

Grundsätzlich gilt: Du bist selbst für Deinen Tages- und Arbeitsablauf verantwortlich.

Als Selbständiger musst du deine Leistung nicht zwingend selbst erbringen. Du könntest die Arbeit outsourcen. Möchtest du das nicht, kannst du aber andere Aufgaben auslagern. Auch wenn das mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Buchhaltung und Steuererklärung sind bei einem Spezialisten ohnehin in besseren Händen. Eine virtuelle Assistentin für die Bearbeitung deiner E-Mails kann ebenfalls sinnvoll sein. Das ist natürlich mit Kosten verbunden. Allerdings kann eine solche Investition eine Erleichterung sein und deine Produktivität im Kerngeschäft steigern.

Auch ständig musst du nicht arbeiten. Als dein eigener Chef legst du deine Arbeitszeiten fest. Du solltest deine Deadlines natürlich nicht zu knapp setzen. Du selbst bist für deine Verfügbarkeit verantwortlich. Schaffst du etwas aus Zeitgründen nicht, sage freundlich ab. Auch Kunden verstehen es, wenn du andere Projekte betreust und nicht rund um die Uhr arbeitest. Mit der richtigen Kalkulation und Planung musst du auch nicht am Abend oder gar Wochenende arbeiten. Du kannst Urlaub machen und darfst auch mal krank werden. Für deine Kunden wird die Welt nicht untergehen.

Nimm dir also Auszeiten. Arbeite nicht bis zum Burnout. Du hast dich nicht selbständig gemacht, um selbst und ständig zu arbeiten. Genieße freie Zeit, umso produktiver kannst du arbeiten.

4 Kommentare zu „Selbständig sein, ohne selbst und ständig zu arbeiten – So schaffst Du es“

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