Die 40 Stunden Woche gilt in Deutschland als die Arbeitszeit, die allgemein angesehen ist und in den meisten Betrieben ausgeführt wird. Und die Arbeitszeit gilt als die Zeit, in der gemessen wird, ob jemand „richtig“ arbeitet oder gerne mal faul auf der Haut liegt. Aber was würde passieren, wenn diese 40 Stunden aufgebrochen werden? Ja, vielleicht sogar abgeschafft werden und im Gegenzug mehr Freizeit, mehr Zeit für die Familie und mehr Zeit für Hobbys geschaffen werden würde?
Neuseeland und Finnland machen es vor: Es geht auch ohne 40 Stunden Woche
In einigen Ländern gibt es bereits neue Wege und andere Arbeitsmodelle. So wurde zum Beispiel in der neuseeländischen Firma „Perpetual Guardian“ zwei Monate lang ein Projekt gestartet, bei dem die Mitarbeiter:innen nur vier Tage in der Woche arbeiteten – zum gleichen Gehalt. Nach diesen zwei Monaten wurde die Arbeitszeit bei gleichem Gehalt beibehalten. Denn für die Firma gab es keine Einbußen. Die Mitarbeiter:innen arbeiteten effizienter in diesen vier Tagen, als in der fünf Tage Woche. Also mehr Freizeit, Familie und Leben für die Mitarbeiter:innen. Trotzdem eine tolle und effiziente Arbeit für die Firma, die auch ohne 40 Stunden Woche gut funktioniert.
Auch die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin macht sich stark für weniger Arbeit, dafür mehr Familienzeit:
„Ich glaube, die Menschen haben es verdient, mehr Zeit mit ihren Familien, Angehörigen, Hobbys und anderen Aspekten des Lebens wie der Kultur zu verbringen. Dies könnte der nächste Schritt für uns im Berufsleben sein.“
Weniger ist mehr, auch in der Arbeitswelt
Viele Arbeitsforscher sind sich auch sicher, weniger Arbeit ist oft bessere Arbeit. Die Mitarbeiter/innen sind ausgeglichener, haben nicht nur den Büroalltag im Kopf und müssen die 40 Stunden in der Woche absitzen. Sondern auch Zeit für die Familie, Freunde, und Hobbys. Dadurch erleben sie nicht nur das Büro und können frisch und motiviert neue Projekte angehen oder Arbeiten abschließen.
Konzentration leidet nach vier bis sechs Stunden
Zudem sind sich hier auch die Forscher einig, dass nach vier bis sechs Stunden unsere Konzentration stark leidet und abfällt. Unser Gehirn hat dann nicht mehr die Fähigkeit Neues richtig aufzunehmen, zu verarbeiten und zu speichern. Das Gehirn ist keine Maschine und lange konzentrierte Arbeitsprozesse strengen es an. Danach ist es erschöpft und zum Selbstschutz nimmt es keine neuen Informationen mehr auf, entsorgt alte Informationen oder vergisst das Erarbeitete sofort wieder. Auch Schulen sollten sich diesen wissenschaftlichen Informationen anpassen.
Alte Strukturen aufbrechen
Veraltete Strukturen sollten aufgebrochen werden und sich von alten Denkmustern gelöst werden. Auch in der Arbeitswelt ist weniger oft mehr. Unsere Arbeitszeitregelung – die 40 Stunden Woche – stammt aus den 60er Jahren. Viele Prozesse waren damals langwieriger, es gab keine Laptops, digitalen Programme und co..
Ja, damals hätte man das Instagram Bild noch selbst mit Stift und Pinsel bearbeiten müssen, als Retuscheur:in/ Bildbearbeiter:in. Und dafür hat man sicherlich auch die 40 Stunden Woche gebraucht. Heute können die 40 Stunden abgeschafft werden und Arbeitsprozesse ganz anders ablaufen.
Die Zukunft ist flexibel
Heute laufen viele dieser Arbeiten digital ab. Die Welt hat sich weiterentwickelt. Arbeiten können von überall aus der Welt durchgeführt werden. Und genau das sollte auch mit der Arbeitszeit passieren, denn 40 Stunden in der Woche sind einfach zu viel. Sie sollte flexibler sein und sich unserer digitalen Welt anpassen, ansonsten kann man direkt zurück zu Stift und Pinsel gehen.
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